Liquiditätsengpass - Definition, Berechnung, Vermeidung

Die Liquidität eines Unternehmens spielt eine zentrale Rolle für die Überlebensfähigkeit und die Flexibilität. Ob Konzern oder Soloselbständige - wenn ein Liquiditätsengpass auftritt, ist es erforderlich schnell Maßnahmen zu ergreifen. Aber es gibt auch Vorkehrungen, die Marktteilnehmer treffen können, um erst gar keine Liquiditätsprobleme aufkommen zu lassen. Erfahren Sie hier, welche Maßnahmen und Vorkehrungen Sie ergreifen können: 

      

①    Was ist ein Liquiditätsengpass?
②    Wann liegt ein Liquiditätsengpass vor?
③    Welche Ursachen führen zu Liquiditätsproblemen?
④    Welche Folgen hat ein Liquiditätsengpass?
⑤    Liquiditätsgrade berechnen 
⑥    Welche Maßnahmen zur Vermeidung sind geeignet?

 

Was ist ein Liquiditätsengpass?

Unter einem Liquiditätsengpass ist der temporäre Mangel an Zahlungsmitteln zu verstehen. Nur wenn ausreichend liquide Mittel verfügbar sind, können Unternehmen ihren Zahlungsverpflichtungen nachkommen. Um festzustellen, wie es um die Liquidität eines Unternehmens tatsächlich bestellt ist, können Bilanzen analysiert und aussagekräftige Kennzahlen ermittelt werden.

 

Liquiditätsengpass vermeiden

Unter einem Liquiditätsengpass ist der temporäre Mangel an Zahlungsmitteln zu verstehen.

Wann liegt ein Liquiditätsengpass vor?

Unter dem Begriff Liquidität wird die Ausstattung eines Unternehmens mit Zahlungsmitteln verstanden. Dazu zählen Barvermögen wie z. B. Kassenbestände, Sichtguthaben und Sichteinlagen auf der Bank. Hinzu kommen Sichteinlagen, diskontfähige Wechsel und börsengängige Wertpapiere, die in kurzer Zeit in Barmittel umgewandelt werden können. Kann das Unternehmen mit den vorhandenen Mittel seine Zahlungsverpflichtungen zu einem gegebenen Zeitpunkt vollständig begleichen ist es liquide

Fehlen diese Mittel und kommt es infolgedessen zu vorübergehenden Zahlungsschwierigkeiten, spricht man von einem Liquiditätsengpass. 

Welche Ursachen führen zu Liquiditätsproblemen?

Die Ursachen für Liquiditätsschwierigkeiten können interner wie externer Art sein. In vielen Fällen ist es die Kumulation mehrerer Faktoren, die unversehens zu einem Liquiditätsengpass führen können.

Intern

Gewährung zu langer Zahlungsziele

Rechnungsstellung erfolgt zu spät

kein professionalisiertes Mahnwesen

Extern

unpünktliche oder ausbleibende Zahlungen

krisenbedingte Umsatzeinbrüche

zu hohe Vorfinanzierung bei Aufträgen

Welche Folgen hat ein Liquiditätsengpass?

Drohen einem Unternehmen Liquiditätsschwierigkeiten, können diese im schlimmsten Fall zur dauerhaften Zahlungsunfähigkeit und damit zur Insolvenz führen. Eine konstante Liquiditätsplanung ist deshalb empfehlenswert. Dieses Instrument zur Risikoeinschätzung ist nicht nur in Krisenzeiten sinnvoll, sondern wird auch z. B. auch bei der Kreditvergabe einer Bank verlangt.

Ein Liquiditätsplan zeigt aber auch die eingehenden Zahlungsflüsse auf. Mangelnde Liquidität bei Geschäftspartnern, Kunden und Lieferanten können den eigenen Bestand an liquiden Mitteln gefährden, da deren Leistungen bzw. Zahlungen ausbleiben. Deswegen kann es hilfreich sein, die Bilanzen bzw. Finanzzahlen von wichtigen Partnern zu prüfen. Eine Option ist es, über öffentliche Register einzelne Bilanzen einzusehen. Oder man nutzt eine Wirtschaftsauskunftei zur Liquiditätsprüfung und Einsicht in die Leistungsindikatoren von Unternehmen.

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Wie wird der Liquiditätsengpass berechnet?

Liquidität 1. Grades

Liquidität 2. Grades

Liquidität 3. Grades

Wird auch als Barliquidität oder Cash Ratio bezeichnet und umfasst die flüssigen Mittel, also die am schnellsten verfügbaren Zahlungsmittel. Beispielsweise werden der Kassenbestand oder das Guthaben auf dem Girokonto zusammengerechnet. Mit dieser Summe werden die kurzfristigen Verbindlichkeiten ins Verhältnis gesetzt. Von kurzfristig spricht man bei Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr. Dazu werden die entsprechenden Rückstellungen addiert.

         

                                                 Zahlungsmittel
Liquidität 1. Grades =    _____________________________
                                          kurzfristige Verbindlichkeiten

 

Richtwert = 5-20%

Dem Schema von schnell zu beschaffenden Mitteln folgend, hin zu immer zeit- und aufwandsintensiveren Maßnahmen. Beim 2. Grad werden weiterhin die kurzfristigen Forderungen und Wertpapiere miteinbezogen.

                                        Zahlungsmittel + kurzfristige Forderungen + Wertpapiere
Liquidität 2. Grades = _____________________________________________________________
                                                          kurzfristige Verbindlichkeiten

 

Richtwert = 100% + 

Die Berechnung der Liquidität 3. Grades basiert auf dem gesamten Umlaufvermögen. Auf der Seite der flüssigen Mittel werden Vorräte und Produkte einbezogen, die durch Verkauf relativ schnell zu Geld gemacht werden können.

                                              Umlaufvermögen*
Liquidität 3. Grades = ________________________________
                                         kurzfristige Verbindlichkeiten

 

*Umlaufvermögen = Geldvermögen + Wertpapiere + Forderungen + Vorräte

 

Richtwert = 120%

Liquidität 1. Grades
Liquidität 2. Grades
Liquidität 3. Grades

Welche Maßnahmen zur Vermeidung sind geeignet?

Was Sie selbst tun können:

 

Erstellen Sie eine kontinuierlichen Liquiditätsplan und denken Sie u. a. an folgende Aspekte:

 

  • Sorgen Sie für einen zügigen Zahlungseingang
  • Denken Sie an mögliche Steuernachzahlungen und bilden ggf. Rückstellungen
  • Stellen Sie (Teil-)Rechnungen immer zeitnah zur geleisteten Arbeit
  • Prüfen Sie, ob die Tilgungsraten für Kredite nicht zu hoch angesetzt sind

Weniger Zahlungsausfälle bedeutet größere Sicherstellung der eigenen Liquidität

Prüfen Sie die Bilanzen Ihrer Kunden und Lieferanten

Allein anhand der Bilanzeinsicht lässt sich z. B. die langfristige Liquiditätsfähigkeit eines Unternehmens ermitteln. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die goldene Bilanzregel gelegt, die besagt, dass langfristiges Vermögen auch langfristig finanziert sein soll, kurzfristiges Vermögen, wie beispielsweise Umlaufvermögen, auch kurzfristig finanziert sein kann. Wir stellen Ihnen detaillierte Finanzdaten in übersichtlicher Form zur Verfügung.

Behalten Sie Bonitätsbewertung & Kreditlimit im Blick

Mit der Betrachtung der Bonität von Kunden & Lieferanten beugen Sie effektiv Zahlungsverzügen und -ausfällen vor. Unser Bonitätsindex und das empfohlene Kreditlimit berechnen wir anhand eines objektiven, datengetriebenen Scoring-Modells mittels fortschrittlichster statistischer Methoden.

Zahlungserfahrung, Geschäftsführerinformationen und Firmenverflechtung

Das Zahlungsverhalten signalisiert Ihnen sofort die bisherige Zahlungsmoral des ausgewählten Unternehmens. Dies erfassen wir über einen Pool aus Partner. Und immer im Paket enthalten ist auch der wertvolle Einblick in mögliche Firmenverflechtungen und Geschäftsführerbestellungen.

Permanente Firmenüberwachung (auch mit Schnittstellenanbindung)

Das bedeutet für Sie: Kein Einloggen, keine Eigenrecherche und kein manuelles Zusammenführen der Informationen - das Frühwarnsystem (Monitoring) aktualisiert automatisch die ausgewählten Kunden in Ihrem CRM-System und/oder benachrichtigt Sie per E-Mail.

Forderungsmanagement optimieren

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