Das Working Capital Management (WCM) zielt darauf ab, das Working Capital so zu optimieren, dass das Unternehmen jederzeit über liquide Mittel in ausreichender Höhe verfügen kann.
Das WCM stellt dabei einen integrierten Ansatz dar, der die Prozesse entlang der Wertschöpfungskette berücksichtigt. Das Nettoumlaufvermögen ist für das Unternehmen gebundenes Kapital, da es nicht für Investitionen zur Verfügung steht oder anderweitig "arbeitet". Durch die Prozessorientierung beeinflusst eine Optimierung der Herstellungsschritte unmittelbar eine Reduzierung des Working Capitals. Das wiederum hat positiven Effekte für das Unternehmen.
Bei der Beurteilung der Finanzkraft und des Finanzierungsbedarfs anhand des Working Capitals muss allerdings auch die individuelle Situation des Unternehmens in Betracht gezogen werden. Möglicherweise weist ein sehr hohes Working Capital darauf hin, dass im Unternehmen zu viel kurzfristiges Vermögen gebunden ist, woraus ein negativer Einfluss auf die Rentabilität des Eigenkapitals resultieren kann. Dagegen weisen Unternehmen, die in einem langsam wachsenden oder schrumpfenden Markt agieren, durch ihren geringeren Bedarf an Betriebskapital und Sachvermögen eventuell einen höheren Cashflow auf als Unternehmen, die in einem Wachstumsmarkt aktiv sind.