Die Höhle des Löwen - So erfolgreich sind die Start-ups heute

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Im August dieses Jahres, heißt es wieder Bühne frei für mutige Gründer und Erfinder bei der neuesten Staffel „Die Höhle der Löwen“. Hier haben erfolgshungrige Investoren zum zwölften Mal die Möglichkeit, ihr Geld den frischen Ideen der Start-ups von morgen anzuvertrauen. Vor laufender Kamera erhoffen sich die Kandidaten den ganz großen Deal zum finalen Durchbruch in der Businesswelt. 

Von der erfolgreichen Fernsehshow profitiert allerdings nicht nur der TV-Sender VOX. Nach der Ausstrahlung klingeln häufig auch die Kassen der Online-Shops und der Bekanntheitsgrad der Jungfirmen steigt um ein Vielfaches. Doch was passiert nach Drehschluss mit den Unternehmen? Gelingt es den investmentfreudigen Löwen wirklich, die Start-ups langfristig zum Erfolg zu führen? Die weltweit meistgenutzte Auskunftei Creditsafe hat sich diesen Fragestellungen angenommen und vergangene Ideen der ersten bis zur elften Staffel sorgfältig unter die Lupe genommen. 

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Vertrauensvorschuss: Mehr als die Hälfte bekommt Deal vor der Kamera

Die eigene große Idee vor sieben millionenschweren Löwen pitchen: Für die Kandidaten ist genau das der eine entscheidende Moment, der ihr Leben für immer verändern könnte. Jetzt gilt es alles zu geben und darauf zu hoffen, dass sich die knallharten Experten überzeugen lassen. Dabei stehen die Chancen auf einen Zuschlag der Investoren gar nicht mal so schlecht: Zumindest vor der Kamera haben in Staffel 1-11 insgesamt 312 von 592 aller vorgestellten Gründer einen Deal bekommen - das sind 53 Prozent, also locker jeder zweite. 

Aber nicht zu früh gefreut, denn nach der Sendung ist jeder Fünfte Deal doch geplatzt. Somit konnten letztlich 248 Unternehmen erfolgreich mit den Investmentprofis ins Geschäft kommen – immerhin also noch knapp 42 Prozent der angetretenen Start-ups.

Deal or no Deal: Was passiert nach Sendeschluss? © Creditsafe Deutschland

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Gewinner und Verlierer: Das haben Gründer aus ihrem Deal gemacht

Beim Gedanken an gescheiterte Start-ups aus der DHDL-Schmiede kommt man an einer Produktidee wohl nicht vorbei: Die Pinky Gloves zur hygienischen Entsorgung von Periodenprodukten ernteten massive Kritik in den sozialen Medien. Von diesem Tiefschlag konnten sich die beiden Gründer nicht mehr erholen und der Deal wurde mitsamt dem Unternehmen aufgelöst. 

Es geht aber auch andersherum. Eine Idee, für die es in der TV-Show kein Investment gab, schaffte es nach dem Abgang auch ohne Löwenhilfe: Die Firma Antelope erreichte mit ihrem kabellosen EMS-Fitnessanzug zwar keinen Deal, wurde aber abseits der Fernsehshow von der Beurer GmbH aufgekauft. Den größten Sprung aus der Investoren-Höhle schaffte das Unternehmen Ankerkraut. Sie nutzen den gewonnenen Deal und wurden mittlerweile vom Großkonzern Nestlé übernommen. 

Ein Coup, der zwar auch einen riesigen Shitstorm in den sozialen Medien provozierte, den beiden Gründern jedoch auch mehrere Millionen bescherte. In der zehnten Staffel der Fernsehsendung traten sie dann sogar selbst als Investoren auf den Plan.

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Mehr Deals, weniger Erfolg? Ausfallquote in letzten Staffeln gestiegen

Hurra, hurra, der Deal ist da! Für viele Kandidaten der Show beginnt jetzt der Traum ihres jungen Unternehmerdaseins. Doch in der hartumkämpften Start-up-Branche schaffen es nur die Wenigsten, langfristig schwarze Zahlen zu schreiben. Um sich ein Bild der wirtschaftlichen Stabilität von Unternehmen zu machen, analysiert Creditsafe Deutschland die Ausfallwahrscheinlichkeit – also inwieweit eine Firma in den nächsten 12 Monaten womöglich insolvent gehen könnte. 

Aktuelle Zahlen zu allen Kandidaten der Staffel 1-11, zeigen, dass besonders die Deals der aktuelleren Staffeln schlechtere Werte bei der Ausfallwahrscheinlichkeit aufweisen. Das liegt unter anderem am Bereinigungseffekt bei den früheren Teilnehmern – rund 14% sind hier mittlerweile durch Insolvenz oder Auflösung vom Markt verschwunden. Im Vergleich zu den im Jahr 2021 erhobenen Daten von DHDL haben sich jedoch auch einige Start-ups positiv entwickelt, was zu der verringerten durchschnittlichen Ausfallwahrscheinlichkeit von 2,5% führt. 

Dennoch haben von den aktiven Firmen, die bewertet wurden, insgesamt 136 - und damit jedes Dritte - ein hohes Ausfallrisiko, also eine Insolvenzwahrscheinlichkeit von über 3%. Auch im Vergleich mit allen in Deutschland registrierten Unternehmen schneiden die Start-ups der Gründershow eher weniger gut ab. Hier liegt die Ausfallwahrscheinlichkeit bei 1,25 Prozent, sodass das Risiko einer Insolvenz bei den DHDL-Teilnehmern im Durchschnitt doppelt so hoch ist. 

So stark sind die DHDL-Start-ups: Die Ausfallwahrscheinlichkeit im Laufe der Staffeln 

© Creditsafe Deutschland

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Nicht zu früh freuen: Nach dem Investment beginnt die Bewährungsprobe

Ein Deal bei „Die Höhle der Löwen“ ist für Gründer der erste Schritt zum erfolgreichen Business. Der eigentliche Marathon beginnt aber erst nach der Show. Sofern die Zusammenarbeit bestehen bleibt, müssen sich die jungen Start-ups am Markt behaupten. Die kurzzeitige Aufmerksamkeit durch den Fernsehauftritt ist schnell verflogen, sodass die Firmen danach mit stimmigen Marketingkonzepten und ihrem eigentlichen Produkt überzeugen müssen. 

Dass das für viele Gründer ein Problem darstellt, zeigt unter anderem der beträchtliche Anteil der Auflösungen und Insolvenzen und die hohe Ausfallwahrscheinlichkeit bei den verbliebenen Unternehmen: Jedes dritte Start-up besitzt eine Insolvenzwahrscheinlichkeit von über drei Prozent. Ob die Ideen langfristiges Potenzial haben, zeigt sich eben erst in den Jahren nach dem Löwen-Investment. 

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