Effizientes Finanzrisikomanagement

Nichts dem Zufall überlassen: In 4 Schritten zum effizienten Finanzrisikomanagement

  • Die eigenen Finanzen im Blick? Auch die Zahlungsfähigkeit von Kunden, Partnern, Dienstleistern und Lieferanten entscheidet über die finanzielle Sicherheit
  • Risikomanagement ist Pflicht für jeden Unternehmer: Bereits das kontinuierliche Monitoring verringert das Eintreten vieler Risiken
  • Daniel Kliem, Geschäftsführer von Creditsafe Deutschland, zeigt, welche Faktoren für die Bewertung des finanziellen Risikos relevant sind und stellt eine praktische Checkliste zur Verfügung 

Gerolamo Cardano war nicht nur Mathematiker, Philosoph und in den Königshäusern des 16. Jahrhunderts als berühmter Arzt bekannt, sondern auch leidenschaftlicher Spieler. Die Karten und Würfel brachten ihn zwischen seinen Anstellungen bei europäischen Verlegern, Universitäten und kränklichen Prominenten immer wieder über die Runden. Seine entscheidendste Entdeckung brachte ihm selbst jedoch nie den ganz großen Gewinn: Der Italiener untersuchte, ob es einen mathematischen Zusammenhang beim Fallen der Würfel gibt. So legte er den Grundstein der Wahrscheinlichkeitsrechnung und damit des systematischen Managements von Chancen und Risiken. Heute ist insbesondere ein finanzielles Risikomanagement aus keinem Unternehmen mehr wegzudenken. Neben übergeordneter Strategie, Prozessoptimierung und den täglichen HR-Aufgaben auch finanzielle Risiken immer auf dem Radar zu haben, gehört jedoch zu einer der größten Herausforderungen im Managementalltag. Für eine effektive Entscheidungsfindung ist der Überblick über erwartete Erträge und Risikogebiete das A und O. Denn nicht nur die eigene finanzielle Lage bestimmt das Risikomanagement, gerade auch äußere Faktoren, wie die Zahlungsfähigkeit von Kunden, Partnern oder Dienstleistern, können geschäftsentscheidend sein.

Wie mit einem effizienten Risikomanagement unangenehme Überraschungen vermieden werden, zeigt Finanzexperte Daniel Kliem von der weltweit meistgenutzten Wirtschaftsauskunftei Creditsafe in vier Schritten.

1. Identifikation der finanziellen Risiken

Risikomanagement soll mögliche Problematiken identifizieren und etwaige Schäden minimieren. Dabei können jedoch nicht nur potentielle Risiken, sondern auch Chancen identifiziert werden. Vorerst gilt es also, Transparenz im Unternehmen zu schaffen. Um die relevantesten Faktoren für das eigene Unternehmen zu bestimmen, kann Experteninput von externen Finanzdienstleistern helfen. In der finanziellen Risikobewertung gehört die Bonität zu den wichtigsten Aspekten, denn die eigene Zahlungsfähigkeit steht in Abhängigkeit von der der Kunden, Dienstleister, Zulieferer und Partner. Als Hauptgrund für Insolvenzen zählt auch die Liquidität zu den Risiken, die ein systematisches Monitoring zur Pflicht machen. 

2. Analyse und Bewertung der finanziellen Risiken

Die identifizierten Risiken und Chancen sollten anschließend schriftlich festgehalten werden. Dabei sind insbesondere ihre Eintrittsindikatoren, also die ersten Anzeichen für das eigentliche Problem, von Bedeutung. Anhand dieser Indikatoren werden potentiell eintretende Risiken überwacht und präventive Maßnahmen können schnellstmöglich eingeleitet werden. Frühwarnsysteme können hier das Management unterstützen den Überblick zu behalten. So werden finanzielle Risiken minimiert und rechtzeitig auf Handlungsbedarf hingewiesen. Zudem sollten die Risiken nach ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit bewertet werden - Faktoren mit hoher qualitativer und quantitativer, also monetärer, Eintrittswahrscheinlichkeit haben höchste Priorität.

3. Maßnahmenplanung

Um auf alles vorbereitet zu sein, müssen Unternehmen einen auf die erfassten Risiken und die eigenen Bedürfnisse zugeschnittenen Maßnahmenplan entwickeln. Die Risiken können dabei entweder vermieden, eingegrenzt, beseitigt oder akzeptiert werden. Wird bei einem Zulieferer oder Kunden beispielsweise eine geringe Bonität festgestellt, kann an entscheidenden Stellschrauben, wie den Zahlungskonditionen, gedreht werden. Bei ausbleibenden Zahlungen hingegen sollte auf professionelle Inkasso-Services gesetzt werden, die Zeit und Nerven schonen und damit auch effektiv Kosten minimieren.

 

4. Kontinuierliche Beobachtung und Steuerung

Sind die finanziellen Chancen und Risiken erst einmal ausgemacht, dürfen sie nicht aus den Augen verloren werden. Eine kontinuierliche Beobachtung und systematische Steuerung ist also gefragt. Werden erste Anzeichen deutlich, kann zeitnah und effektiv gehandelt werden. Allein durch das konstante Monitoring verringert sich das Eintrittsrisiko bereits und auch neue Risiken sind schnell erkennbar. Wichtig ist damit, eine transparente Kommunikation bestehender, sich anbahnender und neuer Risiken, um entsprechend Handeln zu können.

Daniel Kliems komplette Checkliste mit den relevantesten Faktoren für die Bewertung des finanziellen Risikos sowie präventiven Maßnahmen zur Minimierung steht Unternehmen kostenlos zur Verfügung. Die Datei kann hier heruntergeladen werden.