Forderungsmanagement verbessern

So optimieren Sie in fünf Schritten Ihr Kreditmanagement

Wer kennt es nicht? Sie verkaufen ein Produkt oder erbringen eine Dienstleistung, doch der Kunde begleicht seine Rechnung nicht. Das ist nicht nur ärgerlich, sondern kann im schlimmsten Fall die Existenz Ihres Unternehmens bedrohen.

Ein stabiles und modernes Kredit- bzw. Forderungsmanagement kann dem entgegensteuern. Damit regeln Sie alle wichtigen Punkte, von der Kreditvergabe, Debitorenbuchhaltung bis hin zum Mahnwesen. Doch wo anfangen bei der Optimierung?

Mit den folgenden Schritten können Sie Ihr Forderungsmanagement verbessern, Zahlungsausfälle verringern und gleichzeitig die Liquidität Ihres Unternehmens stärken.

Chapter 1

Schritt 1: Strategie, Zielsetzung, Aufgabenverteilung im Kreditmanagement

Die Existenz Ihres Unternehmens hängt von Ihrem unternehmerischen Erfolg ab. Dies bedeutet, dass Sie laufend Umsätze erzielen und die betrieblichen Kosten im Blick behalten sollten. Zahlungsausfälle können dabei zu einem Risiko werden, das Sie mit einer ständigen Forderungssicherung minimieren.

Entwickeln Sie innerhalb Ihres Kreditmanagements eine Strategie, aus der klar zu erkennen ist, welche Ziele für ein besseres Forderungsmanagement erreicht werden müssen. Hierbei sollten Sie nicht mehr als drei Handlungsziele definieren, die Sie anhand selbst gewählter Kriterien messbar machen.

Folgende Punkte sollten Sie in Ihre Strategie einbinden:

  • Definieren Sie Ihre Abläufe detailliert und genau von der ersten Rechnung bis zum gerichtlichen Mahnverfahren
  • Legen Sie Bedingungen fest, unter denen Sie Ihren Kunden bestimmte Kreditlimits gewähren – diese sollten sich insbesondere an der Bonität Ihrer Kunden orientieren
  • Klären Sie Zuständigkeitsbereiche und Entscheidungsautoritäten in Ihrem Kreditmanagement zwischen Vertrieb und Buchhaltung, um potenzielle Konflikte bei Kreditvergaben vorzubeugen
  • Integrieren Sie Notfallpläne und Vorgänge in Ihr Kreditmanagement, die Sie im Fall von Zahlungsverzögerungen und Forderungsausfällen einleiten
  • Integrieren Sie Weiterbildungsmaßnahmen für Ihre Kreditmanager 
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Schritt 2: Stabiles Forderungsmanagement: Welche Bedeutung hat die Stammdatenpflege?

Für ein stabiles Forderungsmanagement ist es wichtig, dass Sie jederzeit auf alle Informationen Ihrer Debitoren zugreifen können. Eine gesunde Stammdatenbank ist hierbei unerlässlich. So stellen Sie bspw. sicher, dass Rechnungen an den richtigen Empfänger gelangen.

Weiterhin ist es ratsam, die eigenen Daten in einer Quelle zusammenzuführen und einheitlich zu pflegen. Um die Zusammenarbeit zwischen Vertrieb und Buchhaltung zu stärken, sollten beide Abteilungen Ihre Daten aus einer Quelle beziehen können. Das erleichtert die Zusammenarbeit, verringert kommunikative Missverständnisse und stärkt die Datenqualität. Hierfür können Sie Ihre Daten mithilfe von Schnittstellen zu den genutzten Systemen, wie z. B. Salesforce, SAP oder Microsoft Dynamics zusammenführen und bereinigen lassen. Das bietet den Vorteil, dass Sie Ihre Daten gleichzeitig anreichern und aktualisieren lassen können.

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Schritt 3: Rechnungen frühzeitig kommunizieren

Viele Unternehmer reagieren nicht oder zu spät, wenn Sie Ihnen Ihre Rechnung nicht direkt nach dem Verkauf eines Produkts oder der Erbringung einer Dienstleistung zusenden. Damit Sie Ihr Forderungsmanagement verbessern, kommunizieren Sie Ihren Debitoren Ihre Rechnung direkt nach Abschluss der erbrachten Leistung bzw. im Anschluss an den Dienstleistungsvertrag.

Zusätzlich können Sie Ihren langjährigen Geschäftspartnern Skonti oder andere attraktive Leistungen anbieten, sofern Sie Ihre Rechnung frühzeitig begleichen.

Zusätzlicher TIPP: Viele Unternehmen kommunizieren ihre Zahlungserfahrungen mit Geschäftspartnern an Wirtschaftsauskunfteien. Sofern Sie das ebenfalls tun, können Sie das extern an Ihre Kunden kommunizieren. So schaffen Sie einen zusätzlichen Anreiz, Forderungen zeitnahe zu begleichen, stärken Ihren Liquiditätsfluss und verbessern somit Ihr Forderungsmanagement.  

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Schritt 4: Die Solvenz der Kunden prüfen

Zu den Aufgaben Ihres Debitoren- bzw. Kreditmanagements sollte auch die Prüfung der Zahlungsfähigkeit Ihrer Kunden gehören. Dies gilt im Besonderen für diejenigen Kunden, die zum ersten Mal Ihre Leistungen in Anspruch nehmen. Weiterhin ist es sinnvoll Zahlungserfahrungen von anderen Gläubigern heranzuziehen, da einige Unternehmen mit einer hohen Bonität ihre Zahlungsziele absichtlich strapazieren, um ihre Liquidität – an dieser Stelle auf Kosten der Gläubiger – zu erhöhen.

So können Sie Ihre Zahlungsmodalitäten im Forderungsmanagements an die Bonität Ihrer Kunden anpassen und das Risiko von Forderungsausfällen verringern.

Doch auch bei Ihren Bestandskunden ist es wichtig, dass Sie deren Zahlungsfähigkeit und Kreditwürdigkeit überwachen und zeitig auf negative Veränderungen reagieren. Um hier aufwendige manuelle Recherchen zu vermeiden, können Sie auf die fundierten Daten von Wirtschaftsauskunfteien zurückgreifen. Dabei werden Sie automatisch bei finanziellen Veränderungen Ihrer Geschäftspartner benachrichtigt. 

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Schritt 5: Automation des Mahnwesens

Das Mahnwesen ist in Ihrem Kreditmanagement fest verankert. Sobald Sie feststellen, dass ein Debitor die vereinbarte Zahlungsfrist versäumt hat, sollten die darauffolgenden Maßnahmen schnell erfolgen. Aus diesem Grund ist es ratsam, das Mahnverfahren mit automatischen Zahlungserinnerungen und Mahnvorlagen zu automatisieren.

Dabei gilt: Je größer die Forderung ist, desto eher sollte Ihre Debitorenbuchhaltung die Zahlungserinnerung an den Zahlungsschuldner versenden. Dies empfiehlt sich auch, wenn Sie die Zahlungsmoral eines neuen Kunden noch nicht richtig einschätzen können.

Reagiert der Kunde nach einer angemessenen Zahlungsfrist (z. B. 14 Tage) nicht, lassen Sie ihm die erste Mahnung zukommen. Hiermit sind Sie automatisch berechtigt, einen gerichtlichen Mahnbescheid gegen den Schuldner zu erwirken. Stellen Sie auch hiernach keinen Zahlungseingang fest, können Sie im weiteren Schritt weitere Mahnungen versenden oder ein gerichtliches Verfahren einleiten.

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Fazit

Ein stabiles Forderungsmanagement ist die beste Grundlage für Ihren unternehmerischen Erfolg. Mit einer klaren Strategie und fortlaufenden Prozessanpassungen lässt sich das eigene Kreditmanagement verbessern, sodass es stets auf dem neusten Stand bleibt.

Dabei sollten Sie nicht nur zügige Reaktionsketten, sondern auch Präventivmaßnahmen gegen Forderungsausfälle integrieren. Wenn Sie vorzeitig die Kreditwürdigkeit und Zahlungsmoral Ihrer Geschäftspartner im Blick behalten, können Sie potenzielle Zahlungsverzüge erkennen und Ihr Forderungsmanagement zeitig anpassen. 

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